Laschet kritisiert die Kirchen für zu viel Selbstbeschäftigung

Laschet kritisiert die Kirchen für zu viel Selbstbeschäftigung

Berlin (epd). Der CDU-Politiker Armin Laschet hat die Kirchen in Deutschland kritisiert. „Es ist bedauerlich, dass die christlichen Kirchen die Aufgabe, unserer demokratischen Gesellschaft durch Wertevermittlung Orientierung zu geben, nicht mehr so erfüllen, wie das erforderlich wäre“, sagte der frühere CDU-Vorsitzende und nordrhein-westfälische Ministerpräsident den Zeitungen der Mediengruppe Bayern am Freitag. Aus seiner Sicht beschäftigten sich die Kirchen zu viel mit sich selbst.

Schon während der Corona-Pandemie, als die Menschen Orientierung suchten, habe man von den Kirchen relativ wenig gehört. „In unseren Zeiten einer eklatanten gesellschaftlichen Spaltung wäre die Stimme der Kirche wichtig. Gerade unser Gemeinwesen wäre auf diese Beiträge angewiesen. Es ist ein Vakuum entstanden“, sagte der Katholik Laschet. Dieses Vakuum werde allenfalls von Populisten und Anbietern von kurzlebigen Ersatzreligionen gefüllt.

Es gebe zu wenige Texte von kirchlichen Stellen und Würdenträgern, zu wenige Beiträge, die die Gesellschaft gestalten, monierte Laschet. Es möge eine bewusste Entscheidung der Kirchen sein, sich lieber um synodale Wege oder interne Themen zu kümmern als um die großen gesellschaftlichen Fragen. „Der Gesellschaft dienen sie damit nicht in angemessener Art und Weise. Die Kirchen fehlen. Ich bedauere das sehr.“